Lamas und Alpakas

Informationen über Lamas und Alpakas
Lamas und Alpakas sind heute längst nicht mehr die exotischen Einwanderer aus Südamerika, wie noch vor ein paar Jahren. Sie werden hauptsächlich als Hobby-, Freizeittiere und für die Zucht gehalten. Aber auch als Begleitung bei Wanderungen oder zum Tragen von Gepäck bei Trekkingtouren und in der tiergestützten Therapie werden sie erfolgreich einsetzt. Kindern gegenüber verhalten sie sich äußerst geduldig und vorsichtig. Wer sich in ihren Bann ziehen lässt, kommt so schnell nicht mehr von ihnen los.

ZOOLOGIE

Lamas und Alpakas sind Paarhufer und zählen zur Unterordnung der Schwielensohler.
Sie haben zwei Zehen und laufen auf sogenannten Ledersohlen. Die Familie der Kamele spaltet sich in Altweltkameliden (Dromedar und Trampeltier) und Neuweltkameliden (Wildformen: Guanako und Vicunja, domestiziert: Lamas und Alpaka). Alle Kameliden sind Wiederkäuer, besitzen aber im Gegensatz zu den echten Wiederkäuern nur einen dreiteiligen Magen. Auf Grund ihres niedrigen Proteinbedarfs kommen sie gut auf extensiv bewirtschafteten Flächen zurecht. Lamas und Alpakas sind mit 1-2 Jahren geschlechtsreif. Die Tragezeit liegt bei ca. 350 Tagen. Einlingsgeburten sind die Regel.
Die Lebenserwartung von Lamas und Alpakas liegt bei 20 – 25 Jahren.
Neuweltkameliden haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie sollten daher niemals allein gehalten werden. Es darf außerdem keine Streicheleinheiten bei Jungtieren unter einem Jahr geben, da es dadurch zu einer Fehlprägung (Berserk Syndrom) kommen kann.

Spucken Lamas und Alpakas?
Ja – das Spucken ist aber eine Ausdrucksform der Rangordnung innerhalb der Herde. Gezielt nach Menschen spucken Lamas äußerst selten. Dies tun sie nur dann, wenn sie extrem gereizt werden oder sich von Menschen bedroht fühlen. Bei Rangordnungskeilereien, sozusagen als Vorwarnung, spucken sie zuerst einmal nur geradeaus. Es ist auch nur ein gewöhnlicher Speichel vermischt mit dem, was sie vorher gerade im Maul hatten. Wenn der Artgenosse die Vorwarnung nicht ernst nimmt, kann das Lama gezielt eine „Ladung“ regurgitierten Magensaft spucken, um die Botschaft zu verdeutlichen.

Was bedeutet die Ohrenstellung?
Mit ihren großen Ohren drücken sie deutlich ihre Gefühle aus. Flach nach hinten gelegte Ohren bedeuten: etwas passt nicht oder ist mir nicht geheuer. Ganz nach vorne gestreckte Ohren zeigen an, dass das Lama neugierig ist, was es zu sehen gibt. Sie richten die Öffnung ihrer Ohren immer in die Richtung, aus der die Geräusche kommen.

Lamas und Alpakas sind Fluchtiere
Bei Gefahr können Lamas sehr schnell rennen. Aber das Lama und Alpaka hat eine ungeheure Neugier. Diese ist so stark, dass es in der Regel zuerst hingeht um nachzusehen, bevor es vielleicht die Flucht ergreift.

Unterschied zwischen Lamas und Alpakas
Am auffälligsten sind die Größe und die Bewollung. Lamas haben eine Widerristhöhe von bis zu 120cm Höhe, und erreichen ein Gewicht von 125 bis 225kg. Die Widerristhöhe von Alpakas beträgt max. 100cm, und das Gewicht liegt bei 60 – 80 kg. Die Bewollung (das Vlies) der Alpakas ist stärker und wird auch bei Tierbewerben prämiert. Lamas hingegen sind nicht so stark bewollt. Das Vlies hat auch nicht dieselbe Bedeutung.

Pflege
Bei der Pflege ist darauf zu achten, dass bei Bedarf die Zehennägel der Lamas und Alpakas zu kürzen sind und je nach Wolltyp alle 1-2 Jahre geschoren werden sollte. Die Wolle schützt die Tiere vor Kälte und Hitze. Die Wolle am Rücken dient zusätzlich Polsterung der Packsättel. Gegenüber Krankheiten sind Lamas und Alpakas im Allgemeinen sehr robust. Im Jahr sollte zweimal gezielt entwurmt werden. Auch eine regelmäßige Impfung ist zu empfehlen.

Ansprüche von Neuweltkameliden
Lamas und Alpakas sind mit ihren Futteransprüchen sehr bescheiden. Heu, Wasser, Salzleckstein und Mineralien müssen immer ausreichend zur Verfügung stehen. Auch bei der Haltung sind sie sehr bescheiden. Es genügt ein Unterstand, der auf drei Seiten geschlossen ist, um die Tiere vor Hitze und Regen zu schützen. Dieser sollte mindestens je Tier 2m² groß sein. Reine Stallhaltung ist strikt abzulehnen, denn es sollte ein ganzjähriger Weidegang möglich sein!
Als Einzäunung eignet sich am besten ein Wildzaun der bei Lamas 1,6m hoch und bei Alpakas 1,4m hoch sein sollte.

Lamas sind fürs Gebirge besonders geeignet
Lamas sind für das Gebirge ideal, weil sie ursprünglich aus dem Hochland der Anden stammen. Sie haben gegenüber anderen „Flachland“-Tieren folgende Vorteile:

  • Sie haben einen geringen Proteinbedarf und kommen deshalb auf extensiv bewirtschafteten Böden sehr gut zurecht. Es ist also ein Tier, das mit dem an Ort und Stelle gewachsenen Futter auskommt.
  • Lamas sind relativ leicht. Ein ausgewachsener Hengst wiegt etwa 150 kg. Durch ihre Schwielensohlen machen sie kaum Trittschäden. Ihre Trittsicherheit im Gebirge ist hervorragend.

Zuchttypen:

Lamas:

  •  Classic – weniger bewollt
  •  Wolly – stark bewollt

 

Alpaka:

  • Huacaya – flauschige Wolle
  • Suri – fein gelockte Wolle